#Weltuntergang oder #WinWin?

Der Blog des Lehrstuhls Wirtschaftspsychologie der RUB

#Weltuntergang oder #WinWin?

21. März 2018 Aus der Lehre Interdisziplinäre Zusammenarbeit Personalpsychologie 0

Hallo ihr Lieben,

 

das wird heute mein letzter Blogeintrag zu interdisziplinärer Zusammenarbeit und unserer geliebten Klimakonferenz. Die Konferenz hat wirklich mein Interesse (und hoffentlich auch eures) am Thema interdisziplinärer Zusammenarbeit geweckt. Stellt euch mal vor, jede Klimakonferenz oder andere interdisziplinäre (und auch politische) Zusammenarbeit würde so ablaufen wie diese! Kein Wunder, dass wir mit politischen Problemen nicht vorankommen. ? #Weltuntergang Denkt an das Beispiel des Flughafens Berlin Brandenburg zurück. Es zeigt diese politischen Probleme in Form der Folgen einer kaum gelingenden interdisziplinären Zusammenarbeit auf, da es unter anderem zu immer höheren Kosten und längeren Bauzeiten kommt.

 

Ich weiß jetzt nicht nur WAS Interdisziplinäre Zusammenarbeit bedeutet, sondern auch, wie man eine interdisziplinäre Zusammenarbeit so aufzieht, dass auch ein für alle Beteiligten zufriedenstellendes Ergebnis herauskommt.

 

Aber um ersteinmal meine Frage aus meinem ersten Blogeintrag zu beantworten:

Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist einer Arbeitsweise, bei der verschiedene Personen, unterschiedlicher Fachbereiche und beruflicher Hintergründe zusammen an einer gemeinsamen Sache oder Projekt arbeiten.

Warum eine interdisziplinäre Zusammenarbeit so wichtig ist und was sie für Vorteile hat erfahrt ihr in diesem Blogeintrag, wer es nicht erwarten kann, scrollt runter!

 

Ich habe mir also Gedanken dazu gemacht, wie man eine interdisziplinäre Zusammenarbeit so gestalten kann, dass am wenigsten unnötige Konflikte auftreten, schnell eine gemeinsame Sprache gefunden wird und am Ende eine Lösung entsteht, mit der sich alle abfinden können.


Merke Box:

Hier habe ich für euch einmal die wichtigsten Do’s und Dont‘s für eine Zusammenarbeit einer interdisziplinären Gruppe zusammengefasst:

DONT‘s

  • Keine Kompromissbereitschaft
  • Persönliche Kritik
  • Aggressives und respektloses Verhalten
  • Keine gemeinsame Sprache
  • Keine gute Diskussionskultur oder Konfliktlösungsfähigkeit
  • Gruppenbildung

DO‘s

  • Vorab informieren über die anderen Disziplinen sowie über interdisziplinäre Zusammenarbeit (Eigeninitiative der Teilnehmer oder durch den Veranstalter)
  • Strukturiertes Vorgehen mit einer Agenda
  • Mediator/Moderator bestimmen, der die Zusammenarbeit etwas strukturiert
  • Sich zusammen auf eine gemeinsame Sprache und Diskussionsregeln einigen und diese einhalten
  • Wichtig dabei: Kompromissbereitschaft, eine gute Diskussionskultur und ein respektvoller Umgang.
  • Achten auf: Gruppenbildungen, einen informellen und persönlichen Austausch

Bevor ich diese Punkte weiter für euch erläutere, möchte ich die Konferenz noch einmal kurz Revue passieren lassen:


#nosuccess

Erinnert ihr euch noch an diese Konstellation?

Den Konflikt zwischen dem Meeresbiologen und der Arten- und Forstwissenschaftlerin hätte ich so nicht vorhersagen können. Ich dachte ursprünglich, dass der Umwelttechniker mit seiner Disziplin und seiner Meinung auf weitem Feld alleine dastehen würde. Und auch hier die größten Konflikte aufkommen würden, denn kommt schon: Technologie und Biologie?

 

Dass Persönlichkeit doch einen sehr großen Einfluss auf den Verlauf einer Konferenz nimmt, ist uns denke ich in den letzten beiden Blogeinträgen bewusst geworden. Leidenschaft für die eigene Disziplin ist sicher eine gute Eigenschaft, aber bei interdisziplinärer Zusammenarbeit kann sie auch hinderlich sein.

 

Zum Glück brachten der Klimaforscher und der Umwelttechniker eine gute Diskussionskultur mit und waren respektvoll, geduldig und kompromissfähig.

 

Was ich recht erstaunlich fand, war, dass die Konferenzteilnehmer doch sehr schnell ein gemeinsames Sprachverständnis fanden und sich auch über das Problem einig waren. Nur bei der Lösungsfindung gab es große Verständnisprobleme, vor allem durch das schwierige soziale Verhalten einiger Personen und daraus entstehende negative gruppendynamische Prozesse wie Ausgrenzung und Absonderung.

Aber es gab leider nicht die eine große Lösung, die das Klimaproblem ein für alle Mal lösen könnte, wäre ja schön gewesen.

 

 

Und wie sollte anders vorgegangen werden? Viele dieser Probleme und Schwierigkeiten, die nicht nur bei unserer Konferenz, sondern bei allerlei Arten von interdisziplinärer Zusammenarbeit auftreten können, lassen sich bereits im Vorfeld lösen, aber seht selbst:

 

DO’s für eine erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit

  • Zuallererst sollte sich jede an der Zusammenarbeit teilnehmende Partei bereits davor über die anderen Teilnehmenden und ihren Interessen im Klaren sein. Jeder sollte also nicht nur seine Ideen vorbereiten, sondern auch seine „Hausaufgaben“ im Sinne der Recherche über die anderen Teilnehmenden und ihren Disziplinen machen.

 

  • Jeder sollte sich mit den Schwierigkeiten und Möglichkeiten von interdisziplinärer Zusammenarbeit beschäftigten (durch einen Flyer oder Ähnliches). So sind zumindest Kommunikations- und gruppendynamische Probleme etwas eingedämmt.

 

Dafür reicht ja schon meinen Leitfaden zu interdisziplinärer Zusammenarbeit durchzulesen, dann weiß jeder was zu tun ist! ?  #WinWin

 

  • Vor der Zusammenarbeit sollte eine neutrale Person vorgestellt oder ausgewählt werden, die die Diskussion leitet, Konflikte löst, Einigungen leitet etc. Bestenfalls wäre dafür vor allem ein Psychologe oder ausgebildeter Mediator geeignet.

 

Gäbe es diese Rolle bei unserer netten Konferenz wäre der Ausgang vielleicht ein anderer gewesen. ?

 

  • Mit dem Mediator oder der Mediatorin kann sich am ersten Tag auf eine gemeinsame Sprache und Diskussionskultur in Form von Regeln geeinigt werden, oder diese werden einfach vom Mediator vorgegeben.

 

  • Kompromissbereitschaft, eine gute Diskussionskultur, ein respektvoller Umgang und eine offene und freundliche Körpersprache dürfen natürlich nicht vergessen werden.

 

 

  • Während einer Zusammenarbeit sollte man dann auch besonders auf mögliche Gruppenbildungen achten und dass weiterhin ein informeller Austausch stattfindet, zum Beispiel in den Pausen.

 

#stayfriendly #Teambuilding?

 

 

Vielleicht denkt ihr gerade, so wichtig ist interdisziplinäre Zusammenarbeit doch gar nicht. Außer auf irgendwelchen Konferenzen gibt es das doch kaum. Anfangs war ich mir der Spannweite von Interdisziplinarität auch nicht bewusst, aber sie ist überall auszumachen!

  • Am Klimawandel arbeiten nicht nur Klimaforscher, sondern auch Biologen, Hydrologen, Ökonomen, Geographen, Juristen und Psychologen.
  • Ärzte verschiedener medizinischer Disziplinen arbeiten mit Röntgenfachärzten und Physikern zusammen um neue Geräte zu entwickeln.
  • Verschiedene wissenschaftliche Fachrichtungen wie die Biochemie entwickelten sich erst aus interdisziplinärer Zusammenarbeit! Und wie ist wohl die Wirtschaftspsychologie entstanden? ?
  • Viele Unternehmen arbeiten in Projektarbeit mit einem interdisziplinären Team, das besonders auf neuen, innovativen Gebieten sehr leistungsstark in der Ideengenerierung, Planung und Umsetzung von (Forschungs-)Projekten ist.

Denn je unterschiedlicher die Köpfe die hinter einer Zusammenarbeit stecken, desto umfangreicher die Ideenvorschläge, aber desto schwieriger auch eine Einigung!  #Brain

Wir werden auch in Zukunft wesentlich mehr interdisziplinäre Zusammenarbeit benötigen um mit all unseren ökonomischen, ökologischen, politischen und sozialen Problemen klar zu kommen. Vor allem aber bei letzterem scheint eine Grundregelung oder Anleitung für gute Zusammenarbeit höchstwichtig zu sein. Jeder sollte wissen, wie viel man durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit erreichen kann, wenn man als Teilnehmer selber etwas Disziplin aufweist. Die Möglichkeiten, die sich durch so viele unterschiedliche fachliche Kompetenzen eröffnen sind unendlich!

So das war es also über unsere Klimakonferenz, ich hoffe ihr konntet so wie ich euren Horizont erweitern. Habt ihr noch Fragen, Anmerkungen oder Ideen? Schreibt es in die Kommentare und erzählt auch gerne von euren Erfahrungen mit (interdisziplinärer) Zusammenarbeit.

Stay tuned und bis bald!

 

Euer Peter

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert